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Eine ganz einfache Angelegenheit.

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Heute habe ich gelesen, dass die Polizei eine internationale Bande von Handy-Dieben gestoppt hat. Motiviert bin ich mit der besten Frau der Welt zur Polizei gegangen. Ihr Handy wurde nämlich am Freitag gestohlen. Nach dem Abenteuer „Handy-Sperren und Anzeige-Erstatten“, das noch einen Artikel wert ist, kehrte wieder etwas Ruhe ein.  Es war uns klar, dass das Handy weg ist.  Wir waren betrübt. Auf dem Weg zur Arbeit erfuhr ich jedoch, dass die Polizei ein besonderes Interesse für Handydiebe hat. Ausserdem sind wir auf der sicheren Seite, da Regierungen sowieso die Handys überwachen (siehe PRISM)!  Es ist doch ein Leichtes für sie. Nur ein paar Tastenanschläge und wir wissen alles über den Dieb!

Man könnte ja  die Seriennummer des iPhones auf die schwarze Liste setzten. Wenn der stolze neue Besitzer unser iPhone auspackt, muss er das Handy als erstes bei Apple anmelden. Sonst kann man damit nicht telefonieren. Habe ich selber ausprobiert. Man sagt, es sei so aus Sicherheitsgründen. Toll! So kann man den Dieb via GPS orten, ihm sogar die Nachricht schicken, dass das Handy gestohlen ist.

Der freundliche Apple-Mitarbeiter teilte uns mit, dass die Polizei öfters den Apple-Store wegen dieser Angelegeheit besucht. Es werden Faxe und Emails an das Apple-Mutterschiff und die USA geschickt. Aber natürlich muss die Polizei das veranlassen. Wir sollten es bei der Polizei probieren, meinte er.

PolizeiAlso nichts wie hin zum Freund und Helfer. Die zentrale Anlaufstelle verwies meine Freundin zum zuständigem Kommissariat. Es gibt nichts besseres als 40 Minuten durch das Hamburg in einer vollen S-Bahn zu fahren. Gut, dass sie das Handy nicht in Berlin verloren hat. Nachdem wir unser Anliegen geschildert haben, schleuderte Herr Polizist uns eine einleuchtende Antwort entgegen:  „Für die Ortung des Handys muss ein Verbrechen vorliegen“. Ich war von dem Satz beeindruckt.  Logisch. Ein Verbrechen.  Auf die Nachfrage, was denn ein Verbrechen sei,  wurden wir freundlich und nachsichtig aufgeklärt.  Es muss sich schon um Terrorismus oder Drogenhandel handeln.  Zur Not:  ein Mord. Aber ein Handydiebstahl? Da lohnt es sich nicht. Die Handys werden ja sowieso nicht gefunden. Die Statistik ist zu schlecht. Evidenz halt.  „Könnte es denn daran liegen, dass man die Handys nicht sucht?“ – wollte ich wissen. Aber der Polizist deutete höflich, aber bestimmt, dass er schon sowieso zu viel Zeit mit uns verbracht hat und wieder an die Arbeit muss. Terrorismus, Mord,  Kaffee und Kuchen. Wir sollten es lieber im Apple Store probieren, sagte er kurz angebunden

Selbstverständlich ist diese Geschichte reine Fiktion und jede Übereinstimmung mit einer wahren Begebenheit ist rein zufällig.  Wenn also jemand von der Regierung gerade diese Nachricht auf meinem iPhone liest,  bitte ich zu beachten, dass die Wörter Terrorismus und Drogenhandel nur im Zusammenhang mit einem Handy-Diebstahl verbunden sind. Sie können sich wieder dem Kaffee widmen.Applaus


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